Anaerobe Schwelle: Wie Erythropoietin die Leistungsgrenze beeinflusst
Die anaerobe Schwelle ist ein wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit von Sportlern. Sie gibt an, ab welcher Belastungsintensität der Körper vermehrt auf anaerobe Energiegewinnung zurückgreift. Doch was hat das Hormon Erythropoietin (EPO) damit zu tun? In diesem Artikel erfahren Sie, wie EPO die anaerobe Schwelle beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf die sportliche Leistung haben kann.
Was ist die anaerobe Schwelle?
Die anaerobe Schwelle ist ein Begriff aus der Sportmedizin und beschreibt den Punkt, an dem der Körper vermehrt auf anaerobe Energiegewinnung zurückgreift. Das bedeutet, dass der Körper bei hoher Belastung nicht mehr ausreichend Sauerstoff zur Energiegewinnung nutzen kann und stattdessen auf andere Energiequellen zurückgreift. Dies führt zu einer vermehrten Bildung von Laktat, welches zu Muskelermüdung und -schmerzen führen kann.
Die anaerobe Schwelle ist individuell verschieden und hängt von verschiedenen Faktoren wie Trainingszustand, Genetik und Ernährung ab. Sie kann durch gezieltes Training jedoch verbessert werden und ist somit ein wichtiger Faktor für die sportliche Leistungsfähigkeit.
Erythropoietin (EPO) – Das Hormon der Leistung
Erythropoietin (EPO) ist ein Hormon, das in der Niere produziert wird und für die Bildung roter Blutkörperchen verantwortlich ist. Diese sind für den Sauerstofftransport im Körper zuständig und somit von großer Bedeutung für die sportliche Leistungsfähigkeit.
EPO wird vermehrt bei körperlicher Belastung ausgeschüttet, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, EPO künstlich zuzuführen, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Dies ist vor allem im Ausdauersport, wie zum Beispiel Radfahren oder Langstreckenlauf, verbreitet.
EPO und die anaerobe Schwelle
Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von EPO die anaerobe Schwelle erhöhen kann. Dies bedeutet, dass der Körper bei hoher Belastung länger auf aerobe Energiegewinnung zurückgreifen kann, bevor er auf anaerobe Energiegewinnung umschaltet. Dadurch wird die Bildung von Laktat verzögert und die sportliche Leistungsfähigkeit gesteigert.
Dieser Effekt ist vor allem im Ausdauersport von Vorteil, da die Sportler dadurch länger auf einem hohen Leistungsniveau bleiben können. Jedoch ist die Einnahme von EPO auch mit Risiken verbunden, da es zu einer erhöhten Blutviskosität und somit zu einem erhöhten Risiko für Thrombosen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen kann.
EPO-Doping im Sport
Die künstliche Zufuhr von EPO ist im Sport verboten und wird als Doping eingestuft. Dennoch gibt es immer wieder Fälle von EPO-Doping im Profisport. Die Athleten versuchen damit, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern und einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten zu erlangen.
Die Kontrolle von EPO-Doping gestaltet sich jedoch schwierig, da das Hormon nur für kurze Zeit im Körper nachweisbar ist. Daher werden auch andere Methoden wie Blutdoping angewendet, um die Leistung zu steigern.
Fazit
Die anaerobe Schwelle ist ein wichtiger Faktor für die sportliche Leistungsfähigkeit und kann durch gezieltes Training verbessert werden. Das Hormon Erythropoietin (EPO) spielt dabei eine entscheidende Rolle, da es die Bildung roter Blutkörperchen und somit den Sauerstofftransport im Körper beeinflusst.
Die Einnahme von EPO kann die anaerobe Schwelle erhöhen und somit die sportliche Leistung steigern. Jedoch ist dies mit Risiken verbunden und im Sport verboten. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ein gezieltes Training sind daher die bessere Wahl, um die anaerobe Schwelle zu verbessern und die Leistungsfähigkeit zu steigern.